Das Merken von Zahlenkombinationen stellt uns heute oft vor große Herausforderungen. In einer Welt, in der Technologie allgegenwärtig ist, müssen wir uns mehr merken als je zuvor. Gleichzeitig entbinden uns Hilfsmittel wie Taschenrechner, Computer und Smartphones oft von der Notwendigkeit, Zahlenkombinationen oder Rechenmethoden im Kopf zu behalten – sie sind schließlich nur einen Klick entfernt. Hinzu kommt, dass unser Gehirn nicht besonders gut darin ist, abstrakte Zahlen zu speichern. Einige Menschen tun sich leichter, andere schwerer, was oft mit der Dominanz der rechten oder linken Gehirnhälfte zusammenhängt.
Es existieren einige traditionelle Methoden, die jedoch auch ihre Tücken haben. Die gebräuchlichsten
sind: das
Zahl-Symbol-System und das aus dem 18. Jahrhundert
stammende Major-System.
Beim Zahl-Symbol-System wird jeder Zahl ein spezifisches Symbol zugeordnet, das man sich
einprägt und in eine Geschichte um die Zahl webt. Das Major-System, ein phonetisches System,
erfordert umfangreiches Training vor der Anwendung und ist für das Lernen weniger
Zahlenkombinationen kaum praktikabel.
Persönlich fand ich beide Systeme unzureichend, da der Lernaufwand für die fünf bis sechs Telefonnummern und Pins, die ich gelegentlich benötige, zu hoch war. Die Lösung bot eine von mir entwickelte App, die es ermöglicht, mit minimalem Aufwand genau die benötigten Zahlenkombinationen zu trainieren. Überraschenderweise gelang es mir schnell, die Zahlen zu lernen. Heute überprüfe ich mein Wissen etwa einmal im Monat, oft während ich entspannt auf dem Sofa liege – eine Sache von nur zwei bis drei Minuten.
Die App lehnt sich an das Zahl-Symbol-System an, setzt jedoch auf freie Assoziationen anstelle von auswendig gelernten Symbolen. Die Grundidee ist, dass wir zu fast allen Zahlen persönliche Assoziationen haben, wie zum Beispiel:
Meine Zahlen zerlege ich in Blöcke und ordne jedem eine Assoziation zu, die ich mir nach kurzem Training merken kann. Manchmal erzähle ich mir dazu kleine Geschichten, manchmal genügt die Assoziation.
Eine weitere nützliche Methode ist die Nutzung des motorischen Gedächtnisses. Jeder, der Auto fährt,
eine Sportart betreibt oder ein Instrument spielt, weiß, zu welchen Leistungen unser motorisches
Gedächtnis fähig ist. Wir nutzen es ständig, oft unbewusst, selbst beim Scrollen oder Wischen auf
unserem Gerät. Indem regelmäßig Zahlenkombinationen auf einem Tastenfeld eingegeben werden, prägen
sich diese fast automatisch ein.
Die App kombiniert diese Ideen, indem sie die Zahlen mit persönlichen Assoziationen in Blöcke
zerlegt und auf einem Tastenfeld trainiert. Die App gibt Rückmeldung, ob die Eingabe korrekt war,
und bietet bei Bedarf Unterstützung durch die Merkhilfen. So wird das motorische Gedächtnis durch
visuelle Unterstützung beim Lernen unterstützt.